Vollblüter

Kleider wie Knospen: Die Designerin Zhuxuan He fertigt körpernahe Kunstwerke. Im Interview erklärt sie ihre Wurzeln.

Filigrane Strukturen, die an feine Blätter erinnern, organische Formen, die wie volle Knospen wirken: Das Design der Australierin Zhuxuan He ist alles andere als eindimensional. Ihre Silhouetten wirken aus allen Winkeln, strahlen Stärke wie Zerbrechlichkeit aus und geben dem Körper eine völlig neue Form.

Perfekt für unser von Blüten-inspiriertes Mode-Editorial „Kamelien Dramen“ in der neuen TUSH.
Wir sprachen mit Zhuxuan über ihre Design-Wurzeln:

Was fasziniert dich an Mode?
Es gibt so viele Möglichkeiten, mit ihr zu spielen – und dabei geht es nicht nur um Klamotten, gut aussehen oder den Körper – Es zeigt auch, wie wir denken und leben. Wir drücken uns durch Kleidung aus.

Erst das Material – oder erst die Form: Wie gehst du beim designen vor?
Ich beginne mit einer Kollage und überlege, wie ich Formen verändern kann und welche Silhouette ich mir vorstelle. Das Material ist total wichtig, alles hat ja andere Eigenschaften, von total soft bis zu steif. Dann suche ich den passenden Stoff aus. Dann arbeite ich mit einer Papier-Origami-Technik, drapiere das Stück also aus Papier vor. Eigentlich ist es ziemlich schwierig, erst eine Form im Kopf zu haben – Am Ende wird es doch immer anders.

Welche Rolle spielt die Tragbarkeit?
Die ist mir sehr wichtig, der Körper ist für mich die Basis um die Verbindung zwischen dem Kleidungsstück und er Umgebung zu schaffen. Die dreidimensionale Form steht in Verbindung zu einer weiblichen Figur. Alle meine Origami-Teile sind haltbar, erst beim anziehen wird die eigentliche Größe sichtbar.

Was ist deine Inspiration und Vision?
Meine Arbeit war inspiriert von dem japanischen Künstler Tokujin Yoshioka und seinem Werk „Honey Pop“. Er fertigte einen Stuhl mit der Origami-Technik, aus feinen Papierblättern mit einschnitten an bestimmten Stellen, so dass sich eine Wabenstruktur bildet. Und der Stuhl reagiert auf das Gewicht und die Form der Person, sie sich darauf setzt. Die Transformation von 2-D zu 3-D hat mich fasziniert und mich an die Bücher aus der Kindheit erinnert, die, die man aufklappt und sich die Bilder dann aufstellen. Ich habe Potential in der Technik gesehen und diese dann auf Stoffe übertragen. Ich entdecke viel auf Ausstellungen und experimentiere einfach mit Stoffen. Meine Großmutter war Schneiderin – das hat mich stark beeinflusst. Ich wollte schon immer Designerin werden!

Die Designerin Zhuxuan He

Infos unter Zhuxuan He

[Foto]
Marcus Schäfer
[Styling]
Wiebke Bredehorst/Ballsaal
[Model]
Leah Milligan/Select Model Management
[Model]
Maddy Rich/Select Model Management
[Interview]
Laura Dunkelmann
April 21, 2017
Archiv
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