TUSH: Wie kreierst du aus einer Figur einen Duft? Oder entsteht erst der Duft und dann die Figur dazu?
CAROLINE DUMUR: Ich übersetze ziemlich oft eine Stimmung, eine Jahreszeit, eine Landschaft oder eine Figur in einen Duft. So war es auch bei Fortuitous Finley von Penhaligon’s. Mich hat die edle Eleganz eines reinrassigen Araberpferdes inspiriert. Sein warmes, ledriges Fell wurde zum Herzstück der Komposition. Darauf aufbauend kamen Veilchenblatt, Kardamom und Pistazie hinzu – inspiriert von Aromen des Nahen Ostens. Es ist ein Duft voller Gegensätze: wild und zugleich kontrolliert, instinktiv und doch raffiniert. Manchmal läuft der Prozess aber genau andersherum. Da taucht plötzlich der Duft auf – ein unerwarteter Akkord, ein Rohstoff, der etwas in mir auslöst. In solchen Momenten erzählt der Duft selbst eine Geschichte und flüstert mir die Konturen einer Figur ins Ohr, die es noch gar nicht gibt. Es ist ein Dialog zwischen Duft und Erzählung, in dem beide einander formen.