Welche Rolle spielt diese Kooperation für die globale Expansion von Lorena Saravia?
Ann-Sofie Johansson: Wir freuen uns sehr, neue Design Perspektiven unserer Kundschaft vorstellen zu können. Lorenas Visionen und Designs sind wirklich inspirierend und begehrenswert. Wir glauben sehr an sie und ihre Vision. Darüber hinaus bringen wir einen großen Erfahrungsschatz und die Möglichkeit der Skalierung in diese Kooperationen mit ein. Es ist eine Chance, mit kleineren Unternehmen zusammenzuarbeiten und ihnen zu helfen, ein breiteres Publikum zu erreichen.
Durch diese Kooperation rücken Sie Mexiko-Stadt als Modemetropole in den Fokus. Wie sehen Sie die Zukunft mexikanischer Modelabels auf der Weltbühne?
Lorena Saravia: Mode bewegt uns als Land nicht, und obwohl wir Teil der Kreativwirtschaft sind, bewegt Mode sie kaum. Heute gibt es eine neue Generation mexikanischer Designer, zu der auch ich gehöre, die eine neue, kommerzielle Vision und ein neues Verständnis für unsere Modewirtschaft hat. Dazu gehört auch, das Angebot zu schaffen, lokale Mode in Mexiko zu kaufen und damit auch das Mindset unserer Kundschaft zu prägen. Früher kauften die Leute Kleidung im Ausland. Es konnten handwerkliche Einzelstücke gekauft werden, aber es gab kein Angebot von mexikanischer Mode, so wie heute. Wir schaffen gerade eine funktionierende Modewirtschaft. Deshalb ist dieses Projekt für unsere mexikanischen Labels so wichtig. Lorena Saravia in Zusammenarbeit mit einem so bekannten Namen und dem weltweiten Unternehmen H&M ist ein echter Wendepunkt.
Endlich sehen wir auch mehr Labels, die von Frauen geführt werden, und immer mehr Frauen in kreativen Direktor Positionen großer Modehäuser. Welche Veränderungen hoffen Sie in den nächsten Jahren in der Modeindustrie zu sehen?
Lorena Saravia: Ich bin ein großer Fan von mehreren kreativen Direktoren, sowohl von Frauen als auch von Männern. Es ist eine so aufregende und beeindruckende Zeit für die Mode. In den Modehäusern gibt es derzeit viel Bewegung, mit zahlreichen wunderschönen Debüts und Kollektionen. Bei weiblichen kreativen Direktoren gibt es meiner Meinung nach ein tiefes Verständnis für Weiblichkeit. Frauen, die Frauen verstehen, machen die Energie der Kleidung wirklich präzise. Wir müssen ständig so stark sein, es fühlt sich an, als müssten wir jeden Tag 17 Frauen gleichzeitig sein. Kleidung zu kreieren, die all diese verschiedenen Ebenen einfangen, lässt die weiblichen kreativen Direktoren für mich wirklich hervorstechen.
Inwiefern tragen Sie persönlich dazu bei, diesen Wandel voranzutreiben?
Lorena Saravia: Indem ich tue, was ich liebe und was ich gut kann, und das mit viel Leidenschaft. Indem ich die Energie wirklich in meine Arbeit stecke und nicht versuche, Erfolg auf anderen Wegen zu finden. Erfolg kommt durch das Schaffen, mit den Frauen und Menschen im Kopf, die unsere Kleidung jede Woche kaufen und tragen. Es geht darum, etwas zu kreieren, das wirklich mit den Kunden und der Community resoniert. Das ist auch ein Punkt, an dem H&M und ich uns in unserer Vision wirklich einig waren, die Kundschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist auch der Preis. Die Kleidung muss perfekt passen, sowohl am Körper als auch im Budget.