Die Netflix-Erfolgsserie „Adolescence“ macht die Radikalisierung junger Männer in sozialen Medien zum Thema. Im Zentrum steht der Frust vieler heranwachsender Jungs, die sich als „richtige Männer“ beweisen wollen, jedoch an den eigenen und patriarchalen Erwartungen scheitern – etwa, wenn sie nicht bei Mädchen landen, sich als „schwach“ empfinden oder als unattraktiv wahrgenommen werden. Daraus resultieren Hassgefühle gegenüber Mädchen und Frauen, die ihre Annäherungsversuche abweisen, sowie eine Form des Selbsthasses gegenüber allem, was als feminin oder „mädchenhaft“ gilt – wie zum Beispiel auch lange Wimpern. Eine ganze Flut an Videos, insbesondere auf TikTok, dokumentiert, wie sich „ultra masc“ Jungs derzeit ihre Wimpern kürzen oder rasieren, um weniger feminin zu wirken.

Ohne alle Jungs über einen Kamm scheren zu wollen – wörtlich wie sinnbildlich: Sich die Augenbrauen abzurasieren aus Angst vor einem weiblichen Augenaufschlag, ist definitiv ein Anzeichen für fragile Männlichkeit.