Designhäuser wie Louis Vuitton, Balenciaga, Victoria Beckham und Ottolinger setzen auf eine hyper-minimalistische Ästhetik. Haare bleiben fast unberührt, werden nach hinten gegelt oder zur Seite gescheitelt. Das Make-up wird auf das absolute Minimum reduziert. Die Models sehen aus, als wären sie ungeschminkt, aber mit perfektem Teint: Das ist die Kunst des No-Makeup-Make-up-Looks, natürlich perfekt.

Duran Lantink mixt mit seinen Designs Natur und Hyperrealismus. Mit Trompe-l’oeil-Effekten imitiert er nackte Haut – Sixpack-Bauchmuskeln und D-Cup-Brüste, wodurch der Körper zur Illusion natürlicher Perfektion wird. Body-Paint in Zebra- und Leopardenmustern ergänzt die knappen String-Designs und betont das Natürliche.

Paradebeispiele für den undone Look gibt es bei Yohji Yamamoto: Die Models tragen zurückgegelte Haare und ab der Hälfte massiv aufgebauschtes Haar, das den Effekt erzeugt, als wären sie gerade erst aus dem Bett gestiegen. Auch Junya Watanabe, Ann Demeulemeester und Paloma Wool spielen mit diesem Konzept und setzen bewusst auf rohe Authentizität statt auf den Perfect-Hair-Day.

Auch hier bleibt es meist zurückhaltend, denn gezielte Beauty-Akzente werden entweder auf Augen oder Lippen gesetzt. Courrèges bringt mit Double-Ended-Volume-Lashes und Vaquera mit massivem Augenaufschlag Drama auf die Pariser Laufstege. Gianni setzt farbige Akzente mit Eyeliner aus Garn, während Hodakova, Pressiat und Jil Sander verschmierte schwarze Augenlider präsentieren. Vivienne Westwood setzt auf starke schwarze Lidstriche und rote Akzente. Klassische rote Lippen finden wir bei Pressiat, Tom Ford und Valentino.

Editor Fiona Frommelt
Bilder PR