Du bist Produkt, Inhalt, alles. Es dreht sich immer nur um dich, nervt das nicht auch dann und wann?
Meine Family erdet mich. Und bei vielen Events bin ich ja auch eine von vielen. Zudem bin ich ein Gemeinschaftsmensch und immer ich selber. Deshalb stresst es mich auch nicht, wenn zum Beispiel eine Kamera läuft oder ich „beobachtet werde“. Es ist ein Job und ich lebe und liebe ihn! Natürlich hat auch der Schattenseiten. Und da gehören Druck, öffentliche Kritik und Neid leider dazu.
Was, glaubst du, erhoffen sich große Firmen, wie z. B. Dolce & Gabbana, von einer Zusammenarbeit mit dir?
Ich habe meinen eigenen Stil, zeige ihn auf meinem Profil – und diesen scheinen Marken zu mögen. Das ehrt mich sehr. Ich denke nicht von mir, dass ich ein Stylevorbild bin. Wenn mir jemand dieses Kompliment macht, laufe ich eher rot an. Die Brands, die mit mir arbeiten wollen, sehen natürlich auch meine Reichweite. Aber sie sind für mich ja auch „Traumpartner“! Sie wünschen sich eine Story zu ihren Sachen, die sie mit mir bekommen. Wenn dabei auch noch Freundschaften entstehen, ist das wie in jedem Job das Wertvollste!
Wie denkst du über die Zukunft?
Das ist auch für mich die spannendste Frage! Ich habe aber darauf leider keine Antwort. Wenn es kein Instagram mehr geben wird, wird sich etwas Neues entwickeln. Ich denke aber grundsätzlich, dass sich die gesamte Welt immer stärker digitalisiert! Aber es eröffnen sich auch abseits von der digitalen Welt so viele Möglichkeiten. Ich denke positiv und pragmatisch und schaue nach vorne. Wenn sich eine Türe schließt, wird sich eine neue öffnen.
Wonach wählst du deine Kooperationspartner?
Ich wähle die Partner, die zu mir passen und die ich persönlich mag! Als Dolce & Gabbana mir die erste Mail schrieb, dachte ich, es wäre ein Fake. Aber als ich dann dreimal anrief und nachfragte, bin ich vor Freude geplatzt. Wenn eine Anfrage von einer Marke kommt, mit der ich mich nicht identifizieren kann, sage ich ab. Manchmal kann ich schwer Nein sagen, lass mich „überreden“, da arbeite ich dran. Es gab einen Post, bei dem ich mich nicht wohlgefühlt habe. Da konnte ich schon nicht schlafen – da bin ich wirklich sensibel. Es muss genau passen!
Ruft dein Erfolg auch Neider auf den Plan?
Ich habe eine tolle Community um mich herum. Ich habe auch das Gefühl, dass Instagram positiv und eher Facebook „böse“ ist. Manchmal höre ich hinterm Rücken: Der oder die hat das und jenes gesagt. Ich wundere mich dann, da proaktiv nie jemand direkt auf mich zukommt. Obwohl mir das lieber wäre. Ich möchte über Probleme sprechen und sie lösen. Wenn Menschen urteilen, kategorisieren und Unwahrheiten erzählen, macht mich das traurig.
Welche Botschaft möchtest du kommunizieren?
Ich finde wichtig, dass man sich gegenseitig etwas gönnen kann. Ich versuche nicht, nach rechts und links zu schauen, stehe zu Schwächen und Fehlern. Ein Prinzip, nach dem ich strebe, ist Altruismus. Es bedeutet Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise. Es ist nicht zwangsläufig durch meinen Job vermittelbar, aber ich möchte dem Ansatz nach leben. Zudem würde ich mir wünschen, dass weniger in Schubladen gedacht wird.