Der Duft der Frauen

Zypressen, Lavendel und Jasmin: Das Leben von Christian Dior in Düfte übersetzt

„Das Parfüm einer Frau sagt mehr über sie aus, als ihre Handschrift“ – die Ausstellung Christian Dior – Esprits De Parfums wahrscheinlich mehr über den Designer, als jede handgeschriebene Biografie. In Frankreichs Dufthauptstadt Grasse und genauer, im Musée International de la Parfumerie, können wir ab sofort und bis zum 01. Oktober einen tiefen Atemzug gefüllt mit dem Leben des „Couturier-Parfumeurs“ nehmen.

Die Ausstellung beginnt mit den Inspirationen aus Diors Kindheit: mit seiner Mutter, den endlosen Blumenfeldern in der Normandie und dem Garten der Villa in Granville. Es sind die Orte, an denen er seine Liebe zur weiblichen Silhouette und zu Blumen entdeckt hat, die später jeden seiner Entwürfe prägen. An den Wänden versetzen uns Fotos aus seinem Atelier, Modefotografie und Illustrationen zurück in die Zeit des New Looks. Und zwischendurch wissen wir nicht, was wir mehr bewundern sollen: Die atemberaubenden Couture-Kleider oder die unzähligen, filigranen und Parfümflacons.

Aber Esprit De Parfums zeigt auch die dunklen Zeiten in Diors Leben: von seiner Phase als Pariser Gallerist bis zu seiner Rückkehr als Flüchtling nach Grasse. Hier erfüllt er sich seinen großen Traum und kreiert seinen ersten und den bis heute typischsten Duft der Stadt: Miss Dior. Und weil Parfüm und Mode für ihn immer zusammengehören, präsentiert er ihn natürlich mit seiner ersten Kollektion, der Ligne Corolle.

An dem Ort, der für Dior stets ein Rückzugsort vor der Pariser Hektik bleibt, verlässt die Ausstellung die 3-Dimensionalität. Bis zur Nasenspitze und mit dem Duft von herben Zypressen, Lavendel und süßlichem Jasmin, erleben wir die Geschichte eines der einflussreichsten Designer der Welt.

[Text]
Julia Rau
Juni 19, 2017
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