Auf Ihren Produkten steht nicht nur Ihr Name, Sie sind immer noch sehr involviert, richtig?
Ich bin zu 100 Prozent involviert, das ist eine riesige Sache. Einige Kollegen haben ja auch Kosmetiklinien. Aber so wie bei mir war’s sonst vielleicht nur bei Serge Lutens. Es ist wirklich selten, dass man als Make-up-Artist stark dabei ist. Ich habe Serge auch mal porträtiert, er ist eine Ikone für mich. Leider haben wir nie zusammengearbeitet. Aber ich bewundere seine Arbeit sehr.
Zeit, dass wir über Sie reden. Was war die größte Herausforderung in Ihrer Karriere?
Immer am Ball zu bleiben und nicht einfach wieder zu verschwinden. Zu wissen, ich mache das Richtige. Immer modern zu bleiben und die Konkurrenz nicht aus den Augen zu verlieren. Heute ist das schwerer als je zuvor. Ich möchte meine Marke weiter wachsen lassen, ein starkes Image kommunizieren, das nicht verwässert wird, und die DNA der Marke für die Zukunft bewahren.
Und wie gelingt das?
Dafür folge ich meinem Instinkt. Ich war nie verzweifelt bemüht oder habe verkrampft versucht, trendy zu sein. Es kommt wie von selbst. Ich folge meiner Vision, habe aber auch einen hohen Standard. Ich bin ein Perfektionist. Alles, was von Nars kommt, muss meinem Anspruch genügen. Das gilt nicht nur für die Produkte, sondern auch für die Visuals, also die Models, den Look. Ich versuche trotz- dem, alles entspannt zu halten. Ich denke, man muss lieben, was man tut, und Spaß dabei haben – dann wird es keine stressige Angelegen- heit. Bei so viel Arbeit sollte es doch auch ein Vergnügen sein dürfen!