Junge Frauen werden schnell in eine bestimmte Kategorie gesteckt, nur weil sie bestimmte Dinge sagen, tragen oder tun. In welche Schublade willst du auf keinen Fall gesteckt werden?
Jedes Mal, wenn eine Frau ihre Kunst mit anderen teilt und etwas damit erreichen will, wird das so sein – besonders im Vergleich zu Männern. Es gibt immer eine größere Erwartungshaltung. Für mich als Musikerin ist es am wichtigsten, Freundlichkeit in die Welt zu tragen. Gutes Karma zu verbreiten, hat für mich immer Priorität. Ich will niemals Angst davor haben müssen, meine Meinung frei zu sagen. Die anderen können von mir denken, was sie wollen, das ist ihr gutes Recht, aber ich weiß, wie ich bin.
Es gibt viele Dinge, die von Menschen als „uncool“ abgestempelt werden. Was magst du trotzdem und stehst dazu?
Der Versuch cool zu sein ist so lame, oder? Es ist immer die coolste Sache überhaupt, wenn jemand einfach die eigenen Interessen verfolgt. Ich bin ein riesen Fan von Bubblegum-Popmusik. Ich könnte in einem Raum voller Leute sein, die denken, dass ich verrückt bin, aber ich liebe diese Musik einfach. Ich habe auch eine Schwäche für die kitschigsten Weihnachtslieder und -filme. Und es ist mir egal, was andere darüber denken.
Bist du auch jemand, der immer alles zu Festtagen dekoriert?
Oh, mein Gott. Jedes Mal. Zu Halloween stelle ich überall kleine Kürbisse auf. An Weihnachten wird mein Fernseher zum Kamin und ich hole schon im November meinen Baum raus und schmücke meine winzige Wohnung.
Auf welche Weise versuchst du die Einstellung „Es ist egal, was andere denken“ auf deine Kunst zu übertragen?
Ich liebe große Tanzeinlagen, zum Beispiel wenn wir buchstäblich einen Breakdown im Beat oder am Ende des Songs einbauen. Wenn die Leute sie hassen, dann hassen sie sie. Das gab es schon lange nicht mehr in der Popmusik. Auch, wenn etwas im Studio meinen Ohren gefällt, gebe ich dem Ganzen eine Chance – unabhängig davon, ob es sich nach Pop anhört oder sich weniger modern anfühlt. Und wenn beim Songschreiben eine Idee eher in die Richtung Poesie geht, versuche ich es nicht zu beurteilen, bevor ich es aufschreibe. Ich denke, der Versuch, etwas cool zu machen, ist der Tod der guten Kunst. Man sollte für sich selbst schreiben und nicht für das Publikum.
Du bindest viele Elemente von Popikonen wie Christina Aguilera, Britney Spears und Madonna ein. Warum ist es dir wichtig, auf sie Bezug zu nehmen?
Die Britneys, Christinas und Madonnas dieser Welt sind der Grund, warum ich als junge Tänzerin und Sängerin überhaupt in das Ganze eingestiegen bin. Diese Auftritte haben mich dazu gebracht, so sein zu wollen wie sie. Für viele unserer Referenzen oder Musikvideos schauen wir uns die Videos vorher nochmal an, in die die Leute so viel Zeit und Mühe investiert haben. Diese Meisterwerke haben die Zeit aus einem guten Grund überdauert. Sie sind einfach ikonisch.
Am Ende unseres Interviews ist es 11: 11 Uhr. „Ich wünsche mir immer etwas, wenn es 11:11 Uhr ist.“, sagt Tate. Wir hoffen, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen!