TEAM TATE

"Greedy" ist Tate McRaes bisher größtes Debüt auf Spotify und ihre erste offizielle Nummer eins Single weltweit.

Tate McRae ist mit 20 Jahren im Pop-Olymp angelangt. Sie ist Extemsportlerin auf ihrem Gebiet. Ein Team bildet sie als Frontleaderin meist mit einigen Backgroundtänzer*innen. Auch bei ihren Looks liebt es Tate sportlich: von Trikot, bis Baseballcap, Hockey-Handschuh und Ellenbogenschoner. In ihrem Musikvideo zu „Greedy“ tanzt sie im Sport-Umkleideraum, in dem zu „Exes“ performt sie im Boxring. We see what you did there, Tate. Bereits seit sie 13 ist, trainiert sie mit eiserner Disziplin und Ausdauer für einen Erfolg, für den sie nun von manchen als „Industry Plant“ abgestempelt wird. Ihr zweites Album „Think Later“ ist jetzt überall erhältlich. Nächstes Jahr geht sie mit insgesamt 53 Shows auf Weltournee.

Während unseres Interviews kaut Tate Kaugummi und macht damit ihrem „Guilty Pleasure“ Bubblegum-Pop alle Ehre. Was sie sonst noch so vermeintlich Uncooles liebt, was für sie wirklich uncool ist und wie sie zum Popstar mit Sportsgeist wurde, lest ihr hier:

Am 8.12.2023 erzielt Tate McRae mit 26.1M ihren größten Streamingtag auf Spotify. 2024 geht die Musikerin in 20 Ländern und 52 Städten auf Welttournee.

„Greedy“, „Exes“ und „Run For The Hills“: Welches Beautyprodukt wären deine Hitsingles?
„Greedy“ wäre ein juicy, funkelnder Lipgloss – wie ein Plumper, der die Lippen größer wirken lässt. „Exes“ wäre ein Eyeliner mit viel Mascara: ein Smokey Eye. Denn der Song ist irgendwie schmutzig und chaotisch. „Run For The Hills“ wäre dagegen ein sanfter Highlighter.

Jede deiner Hitsingles toppt derzeit die nächste. Gab es jemals einen Moment, in dem du dachtest: „Okay, ich bin nicht mehr die kleine Tate. Ich habe es geschafft.“?
Es ist schwer zu sagen: „Ich habe es geschafft“, denn es gibt so viele Artists auf der Welt und so viele verschiedene Stufen dessen, was Menschen als Erfolg definieren. Es erkennen mich jetzt aber definitiv viel mehr Leute auf der Straße – unter anderem welche, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie meine Songs feiern würden. Letztens kam zum Beipiel eine Gruppe 25-jähriger-Männer auf mich zu. Ein sehr lebensverändernder Moment für mich war, als ich meinen Namen auf der „Saturday Night Live“-Korkwand gesehen habe und dachte „Oh mein Gott, ich bin diese Woche der musikalische Gast.“

Hast du ein bestimmtes Ritual vor wichtigen Auftritten wie diesen?
Ich muss in eine ganz bestimmte Stimmung kommen, bevor ich auf die Bühne gehe. Mein Vater hält vor Auftritten die besten Motivationsreden – die helfen mir immer. Es sind die gleichen wie die, als ich 12 Jahre alt war: „Gib einfach dein Bestes. Lass dich nicht ablenken. Bleibe fokussiert.“ Ich komme aus einer sehr sportlich angetriebenen Familie. Meine Mutter war meine Tanzlehrerin. Mein Vater hat meinen Bruder beim Hockey unterstützt. Daher habe ich meine starke Sportler*innenmentalität. Ich spiele jede Show, als wäre sie ein großes Turnier.

 

Junge Frauen werden schnell in eine bestimmte Kategorie gesteckt, nur weil sie bestimmte Dinge sagen, tragen oder tun. In welche Schublade willst du auf keinen Fall gesteckt werden?
Jedes Mal, wenn eine Frau ihre Kunst mit anderen teilt und etwas damit erreichen will, wird das so sein – besonders im Vergleich zu Männern. Es gibt immer eine größere Erwartungshaltung. Für mich als Musikerin ist es am wichtigsten, Freundlichkeit in die Welt zu tragen. Gutes Karma zu verbreiten, hat für mich immer Priorität. Ich will niemals Angst davor haben müssen, meine Meinung frei zu sagen. Die anderen können von mir denken, was sie wollen, das ist ihr gutes Recht, aber ich weiß, wie ich bin.

Es gibt viele Dinge, die von Menschen als „uncool“ abgestempelt werden. Was magst du trotzdem und stehst dazu?
Der Versuch cool zu sein ist so lame, oder? Es ist immer die coolste Sache überhaupt, wenn jemand einfach die eigenen Interessen verfolgt. Ich bin ein riesen Fan von Bubblegum-Popmusik. Ich könnte in einem Raum voller Leute sein, die denken, dass ich verrückt bin, aber ich liebe diese Musik einfach. Ich habe auch eine Schwäche für die kitschigsten Weihnachtslieder und -filme. Und es ist mir egal, was andere darüber denken.

Bist du auch jemand, der immer alles zu Festtagen dekoriert?
Oh, mein Gott. Jedes Mal. Zu Halloween stelle ich überall kleine Kürbisse auf. An Weihnachten wird mein Fernseher zum Kamin und ich hole schon im November meinen Baum raus und schmücke meine winzige Wohnung.

Auf welche Weise versuchst du die Einstellung „Es ist egal, was andere denken“ auf deine Kunst zu übertragen?
Ich liebe große Tanzeinlagen, zum Beispiel wenn wir buchstäblich einen Breakdown im Beat oder am Ende des Songs einbauen. Wenn die Leute sie hassen, dann hassen sie sie. Das gab es schon lange nicht mehr in der Popmusik. Auch, wenn etwas im Studio meinen Ohren gefällt, gebe ich dem Ganzen eine Chance – unabhängig davon, ob es sich nach Pop anhört oder sich weniger modern anfühlt. Und wenn beim Songschreiben eine Idee eher in die Richtung Poesie geht, versuche ich es nicht zu beurteilen, bevor ich es aufschreibe. Ich denke, der Versuch, etwas cool zu machen, ist der Tod der guten Kunst. Man sollte für sich selbst schreiben und nicht für das Publikum.

Du bindest viele Elemente von Popikonen wie Christina Aguilera, Britney Spears und Madonna ein. Warum ist es dir wichtig, auf sie Bezug zu nehmen?
Die Britneys, Christinas und Madonnas dieser Welt sind der Grund, warum ich als junge Tänzerin und Sängerin überhaupt in das Ganze eingestiegen bin. Diese Auftritte haben mich dazu gebracht, so sein zu wollen wie sie. Für viele unserer Referenzen oder Musikvideos schauen wir uns die Videos vorher nochmal an, in die die Leute so viel Zeit und Mühe investiert haben. Diese Meisterwerke haben die Zeit aus einem guten Grund überdauert. Sie sind einfach ikonisch.

Am Ende unseres Interviews ist es 11: 11 Uhr. „Ich wünsche mir immer etwas, wenn es 11:11 Uhr ist.“, sagt Tate. Wir hoffen, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen!

TEXT & INTERVIEW: Kristin Roloff
PHOTOS: Conor Cunningham
ARTWORKS: Lida Lucia

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