Schnee von gestern? Nicht mit Ju!

DIGITALLE ILLUSTRATION “What comes around goes back around” - JU SCHNEE
LED INSTALLATION “Zig Zag Dreams” - JU SCHNEE

Die Künstlerin Ju Schnee aka Julia Jäger ist auf der Jagd nach Positivität im Künstler Ju-ngle.

Wenn man durch ihre Online-Galerie und ihren Instagram-Feed stöbert, fühlt man eine Lawine aus positiven Vibes gepaart mit ganz viel Wärme und noch mehr Farbe. In Zusammenarbeit mit Jack Daniels kooperiert Ju Schnee unter dem Motto „make it count“. Der Drang, sein „eigenes Ding durchzuziehen“ und den Moment nicht nur zu leben, sondern auch zu zelebrieren, ist heutzutage so aktuell wie zur Gründung der Destillerie 1866. Wir treffen Ju Schnee im Interview – und eins vorweg: wir schmelzen nur so dahin!

Die 25-Jährige mixt in ihren Werken viele Medien – von Ölmalerei bis hin zu digitalen Augmented-Reality-Animationen. Ihre abstrakten Formen, die sich durch all ihre Arbeiten ziehen, sind wie eine Schnittstelle. Seit 2017 arbeite die gebürtige Österreicherin Ju in Berlin.

HAMBURG CITY ART WEEK

SWIRL SCULPTURE

Woran denkst du, wenn du zeichnest?
Bei mir entsteht ganz viel durch Emotionen. Nicht nur die Emotionen, die ich in mir verspüre, wenn Inspiration kommt, sondern auch während des Malens. Dinge, die ich male und ausdrücke werden häufig von inneren Emotionen oder inneren Prozessen gesteuert. Ich habe eine Yoga Ausbildung und bin ein wenig spirituell angehaucht. Das ist es, was ich nach außen bringe, was man im ersten Moment eventuell nicht versteht oder spürt, aber das ist es, was ich auf die Leinwand bringe.

 

Überlegst du dir im Voraus, was das Endprodukt sein wird?
Es ist eine Kombination aus beidem. Bei den Leinwänden ist es so, dass ich zu Beginn einen Entwurf fertige, der wiederum allerdings aus bestimmten Emotionen entsteht. Die Skribbels und die digitalen Skizzen sind also meistens Emotionsgetrieben. Die Arbeit auf der Leinwand ist dann meist die Umsetzung des Entwurfs.

 

Was ist deine persönliche Inspiration?
Ganz viele Dinge im Alltag inspirieren mich, die Prozesse von menschlicher Interaktion, Kommunikation mit anderen Leuten und sozialer Umgang. Ich bin sehr stark selbstreflektierend – auch währenddessen kommen mir viele Dinge in den Kopf.

UNTAMED - JU SCHNEE

Was ist deine Vision?
Seit Anfang des Jahres besitze ich mein Kunst-Studio, in dem sich zum einen ein Arbeitsbereich befindet, zum anderen ein Bereich, in dem ich male. Ich möchte als Künstlerin bekannter werden. Eine erste große Soloausstellung ist mein größter Wunsch für die Zukunft.

Wie ordnest du deine eigene Kunst ein?
Was ich bei mir spannend finde, ist, dass ich verschiedene Technologien miteinander mische. Es ist also nicht nur die klassische Ölmalerei. Mein neues Kunstwerk wird eine Ölmalerei sein, die man im Nachhinein auf dem Handy als Augmented Reality sehen. Dementsprechend trifft es denke ich den Zeitgeist. Mein Traum ist es meinen ganz eigenen Stil mit Wiedererkennungswert zu kreieren, der unverkennbar ist. Ich versuche da meinen ganz eigenen Weg zu gehen.

Mein Leben ohne Kunst wäre…
… farblos!

Ist zeichnen für dich Flucht oder Realität?
In erster Linie ist es ein Abschalten. Das ist die Instanz, warum ich eigentlich male, dass ich mir selber Breaks aus dem Alltag erlaube und mich an die Leinwand setze. Während des Prozesses wird es zu einem Anschalten. In erster Linie ist es mein Wunsch, mir etwas Gutes zu tun indem ich male, und während das passiert merke ich, dass ich die Message auch anderen Leuten geben kann. Es ist ein „Umswitchen“ währenddessen.

Hast du eine Message in deiner Kunst?
Grundsätzlich bin ich ein Fan davon, sich nicht in Schubladen stecken zu lassen. Die Kunstwelt kann sich manchmal sehr trocken und elitär angefühlt. Mit den Dingen, die ich mache, möchte ich den Leuten zeigen: Lasst euch nicht in Schubladen stecken. Probiert vieles aus, so wie auch ich es mache. Ich benutze viele Farben, bin bunt. Das mache ich absichtlich, um den positiven Vibe auf der Welt zu verbreiten und nicht nur tragische Themen aufzugreifen in der Kunst – was ebenfalls wichtig ist. Ich allerdings versuche die positiven Messages zu verbreiten.

Ju Schnee x Jack Daniel's - MAKE IT COUNT

Wie siehst du die aktuelle Situation – Museen sind geschlossen, Stores allerdings geöffnet…
Ich verstehe es nicht. Grade in Galerien ist es, unabhängig von der Corona-Krise, eh so, dass diese Standards eingehalten werden, sodass nicht zu viele Leute in den Galerien, sodass viel Platz ist. Ich finde, dass man vor allem Kunst und Kultur konsumieren sollte, um sich Inspiration zu holen. Ich würde viel lieber aufs Shoppen verzichten und stattdessen in ein Museeum gehen.

Was ist dein Lieblingskunstwerk?
Mein persönliches Lieblingskunstwerk ist eine Skulptur, die nächste Woche in den Online Shop kommt. Es ist meine Traumskulptur, die ich bereits vor einem Jahr realisieren wollte – damals aber nicht die Mittel gehabt habe dies umzusetzen. Generell mag ich Josh Sperling und Camille Walala sehr gerne, die mich sehr inspirieren

Was ist ein „make it count” Moment für dich?
Für mich ist es ein Moment der Selbstreflexion. Ich frage mich in einem solchen Moment ob es der Punkt ist, an dem ich grade sein möchte, oder möchte ich etwas anderes? Und auch der Moment zu akzeptieren, wenn es mal nicht gut läuft, ist es der Moment zu sagen, dass ich etwas ändern muss, um mich selbst glücklich zu machen. Ich wollte schon immer etwas machen, das mich in erster Linine glücklich macht und erfüllt. Der make it count-Moment ist der Punkt, mir dies einzugestehen, wenn es nicht mehr zutrifft und ich selber in der Lage bin dies zu ändern.

BOW SCULPTURE - JU SCHNEE

[EDITOR ]
SINA WEINERT
[INTERVIEW]
SINA WEINERT
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Dezember 8, 2020
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